STORY 10
TEXAS-CAMARILLA - in memoriam
Man muss nicht unbedingt Prophet sein, um zu ahnen, was passiert,
wenn ein machtbewusster Knallkopp den atomaren Hebel konfisziert.
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Herbst. Bevor die Äpfel am Boden ganz verfaulen, sortiert man sie zum Mosten.
Wenn Eisenbleche korrodieren, fängt unaufhaltsam an das Wurmmehlrosten.
Gewisse Allianzen produzieren jede Menge Ärger sowie exorbitante Kosten.
Die Christen orten, nom-de-bleu!,die Gefahr für unser Leben stets im Osten!
Jetzt droht der Untergang der freien Welt auf einmal aus dem Wilden Westen.
Dort will ein doofer Texascowboy Rüstungsbonzen mit dem Warenstapler mästen.
Er lässt die neuen Erdölquellen im heißen Wüstensand mit Laserbomben testen.
In seinem Horste dürfen mittlerweile die Raffzahn-Lobbygeier kreischend nesten.
Der Säufer ist umgeben von lauter Flaschen, verwahrt in kugelsicheren Westen.
Geblähte Brust, geballte Faust und strammes Salutieren: seine Lieblingsgesten!
Verwirrtheit, Hohn und Wut: das Dreigestirn am Wolkenhimmel seiner Emotionen.
Man darf bezweifeln, ob in seinem Dachstock rationale Argumente wohnen.
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Der Mann, der nichts kapiert, hegt sture Überzeugungen. Sie nähren einen festen
Aberglauben an seine eigene mentale Überlegenheit, hofiert von reichen Gästen,
die ihn portieren, finanzieren. Sie hausen alle in protzigen Glas und Stahl Palästen.
In diesen Faraday-Käfigen hält man gar nichts von den demokratischen Protesten.
Den rücksichtslosen Machern, die alles an sich raffen, besorgt er hochdotierte Posten.
Die Zuchtwahl dieser Pfeife wird uns allen noch sehr viele schlaflose Nächte kosten.
Wer diesen Hampelmann auf dem Parkett so hölzern tanzen lässt, ist nicht bekannt.
Trickreiche Marionettenspieler sind diskret, ihr Texas-Wanderzirkus ist für uns riskant.
Denn was passiert, wenn dieser arrogante Gasbehälter nun plötzlich sterben würde?
Dann käme gleich sein rücksichtsloser Vize an die Macht; wir trügen eine neue Bürde.
Bei diesem Kerl ruht jeder Mensch nicht sicherer als Isaak in Vater Abrahams Schoß.
Doch unser Finsterling schwingt keine Messer; er ballert gleich mit Schrot drauflos,
wenn eine Wachtel, ein Jagdkumpan oder sonst was sich vor seiner Büchse regt,
dann wallt in diesem Metzger wilde Mordlust hoch, die er in seinem Herzen hegt.
Er reißt den Abzug seiner Knarre blindlings durch. Schon explodiert ein Knall,
und vis-à-vis im Busch ertönt ein angsterfüllter Schrei. Es folgt ein dumpfer Fall.
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Man muss nicht unbedingt Prophet sein, um zu ahnen, was dann passiert,
wenn so ein machtbewusster Knallkopp den atomaren Hebel konfisziert.
Dann droht der nukleare Holocaust mit einem apokalyptischen Flammenmeer.
Die Reichen säßen tief im Bunker gut geschützt. Wo bliebe nur der Armen Heer?
Wer das Inferno überleben würde, der käme sofort hinter Gitter in Guantanamo,
das sich erstrecken würde von Abu Ghraib bis Kuba, und vom Kongo bis zum Po.
Die Beugehaft für jeden Erdenbürger, die würde vorsichtshalber sogleich eingeführt.
Die Ballermänner würden donnern, bis sich auf unserer Erde gar nichts mehr rührt.
Doch gibt es einen Trost: ERFAHRUNG! Der Fluss der Weltgeschichte ist selten linear.
Er liebt die krummen Touren, Mäander, Serpentinen. Ein Faktum, das ist sternenklar!
Sobald das Yang der Brutaleros schließlich den Gipfel seines Maximums erreicht,
dann keimt in seinem Bauche das Yin der Weisheit, worauf das Yang erbleicht.
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